Einführung zu den Reiseberichten
Nach zwei Oktoberwochen in Griechenland wurde ich noch mitteilungsbedürftiger als sonst. Ja, der Urlaub war im Oktober 2017! Und warum schreibe ich erst jetzt?
Als ich nach Berlin zurückkam, habe ich ein Fotoreiseessay sofort verfasst und sogar die wichtigsten Fotos auf die Homepage hochgeladen. Und all das habe ich als einen Entwurf gespeichert.
Leider nehme ich oft meinen Schreibkram sehr ernst und denke alles noch zehnmal durch.
Deshalb veröffentliche ich diesen im Oktober geschriebenen Blog erst heute.
Ja, heute bin ich ziemlich entschlossen, obwohl ich erschöpft nach dem Flug bin und der Text durchaus darunter leiden könnte.
In meinem Laptop bewahre ich frische Fotos und Eindrücke von Lissabon, von der Stadt, dem Land und den Menschen, von meinen Perspektiven und Emotionen, die meine subjektive Wahrnehmung gebildet haben und ich kann kaum erwarten, sie mit euch zu teilen. Und vor Lissabon war ich in Athen, die antike Stadt hat mich genauso beeindruckt und fasziniert, wie die Hauptstadt von Portugal.
Also, alles der Reihenfolge nach.
Zuerst Athen und dann Lissabon.
Aber am allerersten kommt die Frage selbst nach dem Sinn des Urlaubs.
Gerade beobachte ich die Schneeflocken vom Fenster aus, die kein bisschen schaumig und unschuldig aussehen, sondern alt und hässlich sind. Sie fallen lustlos und am Ende verwandeln sich in einen nassen Fleck … und mir fällt ein, dass ich heute früh die orangefarbene Sonne genoss und so entlang des Tejo lief!
Das Wärmweh
Die Sonne und die Wärme rücken Menschen zusammen und vor allem kommt vor und nach der Siesta die Lust auf das Draußensein in action. Das Draußensein heißt in diesem Fall automatisch Zusammensein. Die Menschen haben keine Berührungsängste und enge Räume und Straßen werden nicht als eine Gefahr für die persönliche Sphäre empfunden.
Natürlich ist es eine selbstverständliche Motivation, aus dem kalten, unzufriedenen und mürrischen Berlin wegzugehen, um in einem warmen Land die Sonnenenergie zu tanken. Aber nur diese Motivation für eine Reise heißt für mich das Wärmweh. Als Gegensatz dazu würde ich die Suche nach einem neuen Lebenssinn mehr als das Fernweh bezeichnen.
Das Fernweh
Wie der Duden sagt, das Fernweh bedeutet “Sehnsucht nach der Ferne, nach fernen Ländern“. Also Menschen, welche andere Länder sehen und das andere Leben erleben wollen, sind von Fernweh “betroffen“. Die nächste Frage zu der Zusammenstellung von einem Urlaub und dem Fernweh wäre, die Urlaubsindustrie und unsere Erwartungen zu diesem Thema.
In den unzähligen Urlaubsorten, die für die Tourismusindustrie geschaffen wurde, kann man kaum das Fernweh stillen. Warum? Als Beispiel nehmen wir die Kanarischen Inseln oder die Balearen. Ich kann die Deutschen Rentner nicht vergessen, die sich über etwas verspätete Öffnungszeiten der Bäckereien in Fuerteventura beschwerten. Obwohl die Insel mittlerweile extra für die Westeuropäer eingerichtet ist, finden sie trotzdem etwas zu meckern, was anders als zu Hause ist. Das ist doch ein doch Paradox!
Was bedeutet der Urlaub für diese Menschen? Möchte man eine Pause von dem Alltagsleben machen aber doch im Alltag bleiben? Hat man wirklich Fernweh und möchte man wirklich weg von der gewohnten Umgebung? Oder möchte man sich nur entspannen. Und in diesem Fall stört das fremde Land mehr als es hilft. Warum flüchtet man sich vor dem geliebten Alltag in ein anderes Land? Man kann doch Urlaub auch zu Hause machen? Die Heizung anschalten, Sonnenbrille aufziehen und im Wohnzimmer mit Bikini oder sogar Nackt herumspazieren. Alles ist möglich, wenn man über eine gute Heizung und eine reiche Einbildungskraft verfügt.
Die richtige Urlaub wäre für mich das Abenteuer, aus dem man viel Neues und Fremdes in den eigenen Alltag einbürgern lässt.
Hier zu den Blogs:
Eine Woche Jamas! – Athen heute.
Eine Woche Jamas! – Athen gestern.
Ägina und die Ägäischen Tannen