Menschen haben verlernt einander zu grüßen. In so einer Großstadt wie Berlin, ist es mittlerweile verwirrend, wenn eine Fremde oder ein Fremder dich grüßt. Auf der Straße sind die Menschen in Eile, neurotisch, gestresst und sie haben keine Zeit, nicht mal kurz Hallo zu sagen.
Aber nach meiner Beobachtung ist eigentlich nur eine Haltung, eine Einstellung, die man sich selbst einbildet und dann daran glaubt. Man glaubt daran, dass man keine Zeit und emotionale Fähigkeit mehr hat, fremde Menschen auf der Straße zu grüßen.
Dabei ist die Straße daran schuld und nicht die Menschen. Warum? Weil die Straße gibt die Möglichkeit Anonym zu sein und unterzutauchen. Die Straße ist kein intimer Ort.
Und von wo ich heute Abend gekommen bin, war das ganz anders.
In den Tiroler Bergen grüßt dich jede und jeder. Und nicht gekünstelt, sondern sehr freundlich. In den Tiroler Bergen sind die Bergen groß aber die Wanderwege eng und lang.
Auf diesem Weg kannst du Menschen nicht ignorieren.
Dort laufen die Menschen in einem Wald entlang und hören, sehen, fühlen und spüren, die Tatsache, dass alle Menschen ein Teil dieser dynamischen Bewegung sind, welche „Natur“ heißt.
Die Natur, die wird kahl und blüht wieder, stirbt und entstehet wieder, sie ist Grün, Rot, Gelb, Weiß, sie hat alle Farben oder Muster, die wir kennen und wir selbst sind auch ein Muster von ihr.
Dieses mystische Wissen und diese Selbstverständlichkeit, dass wir Alle ein Teil und ein Muster der Natur sind, offenbart für mich genau in dem Moment, wenn die fremde Menschen sich anlächeln und grüßen, in einem Wald, auf einem Berg, unter einem Baum und oberhalb eines Baches.
Die folgenden Fotos habe ich als Beweise aufgenommen, um diese Mystik festzuhalten.
Die Mystik unseres Ursprungs, von dem wir ständig weggehen um wieder zurückzukommen.
Lela Chilingarishvili
02.08.2018
Musik dazu: „I see your Face Before Me“, singt Jonny Hartmann und spielt Chet Baker.
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